100 Jahre Frauenwahlrecht

12.10.2018

30 Jahre Verein DIE JURISTINNEN - Wahlrecht zwischen Autonomie und Repräsentation

Veranstaltungsort:
Architekturzentrum Wien
im Museumsquartier
Museumsplatz 1, 1070 Wien

Anmeldung unter:
rrk@univie.ac.at (Betreff: Wahlrecht)

Veranstalterinnen:
Professur für Rechtsphilosophie und Legal Gender Studies,
Universität Wien || Verein DIE JURISTINNEN

Programm

Moderation: Sandra Konstatzky, Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft und
Vorstandsmitglied des Vereins DIE JURISTINNEN

14.00-14.30
Eröffnung/Begrüßungsworte

Paul Oberhammer, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Universität Wien
Barbara Steiner, Rechtsanwältin, Vorsitzende des Vereins DIE JURISTINNEN
Elisabeth Holzleithner, Institut für Rechtsphilosophie, Universität Wien

14.30-15.00
„ ... ohne Unterschied des Geschlechts“. 100 Jahre Gleichberechtigung im Wahlrecht und Vereinsrecht

Ilse Reiter-Zatloukal, Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte, Universität Wien
Vereine spielten in der Geschichte des Kampfes um das Frauenstimmrecht eine
bedeutende Rolle, wiewohl das österreichische Vereinsrecht „Frauenspersonen“
verbot, sich in politischen Vereinen zu organisieren, weshalb sich politische
Frauenvereine oftmals etwa als Bildungsvereine ausgeben mussten. Erst mit der
Gründung des Staates Deutschösterreich am 30. Oktober 1918 wurde die volle
Vereinsfreiheit ohne Unterschied des Geschlechtes und mit der Ausrufung der
Republik am 12. November 1918 das Wahlrecht für alle Vertretungskörper ohne
Unterschied des Geschlechts hergestellt. Der Vortrag widmet sich der Geschichte
der Erringung des Frauenwahlrechts unter besonderer Berücksichtigung der
Frauenvereine.

15.00-15.30
Heutige Ausschlüsse: Wahlrecht und Staatsbürgerschaft

Ines Rössl, Institut für Rechtsphilosophie, Universität Wien
Rund 15 % der österreichischen Wohnbevölkerung im Wahlalter sind vom
Wahlrecht ausgeschlossen, weil sie nicht die österreichische Staatsbürgerschaft
besitzen. Österreich verfügt über ein sehr restriktives Staatsbürgerschaftsrecht,
das für die Einbürgerung unter anderem hohe ökonomische Hürden aufstellt.
Aufgrund ihrer durchschnittlich schlechteren Einkommenslage sind Frauen davon
– und damit vom Wahlrechtsausschluss für Nicht-Staatsangehörige – besonders
betroff en.

Europäische Perspektiven
Ulrike Lunacek , Mitglied des Europaparlaments für die österreichischen Grünen (2009-
2017), Vizepräsidentin des EP (2014-2017), Vortragende und Buchautorin

15.30-16.00
Diskussion


16.00-16.30
Kaffee- und Kuchenpause

die Gaumenfreundinnen Bio Catering, fett + zucker

16.30-17.00
”Has Democracy Failed Women?”

Drude Dahlerup, Institut für Politikwissenschaften, Universität Stockholm
Are we on the right track towards full gender parity in politics or can we expect
backlash following the rise of conservative forces in the old democracies? Celebrating
100 years of women’s suff rage we must ask, why it takes such a long time
to change women’s political under-representation in most old democracies, while
many post-confl ict countries in the global south by the use of fast track policies
such as quotas have moved to the top of the global rank order.

17.00-17.30
Geschlechtergerechte Demokratie: Akteur*innen,
Verfahren, Herausforderungen
Elisabeth Holzleithner, Institut für Rechtsphilosophie, Universität Wien
Das Ziel, Demokratie geschlechtergerecht zu gestalten, bedarf der Bemühungen
einer Vielzahl von Akteur*innen auf unterschiedlichen Ebenen. Eine adäquate
Repräsentation von Frauen* in staatlichen Institutionen, verbunden mit einem
generellen Commitment zu Geschlechtergleichstellung, ist dabei ebenso wichtig
wie eine vitale Zivilgesellschaft, welche die „offi zielle“ Politik kritisch begleitet und
im Namen von marginalisierten Personen und Gruppen interveniert. Der Vortrag
widmet sich den damit verbundenen Herausforderungen entlang der aktuellen
Entwicklungen in Österreich, die im ersten Halbjahr 2018 von Subventionskürzungen
für feministische Aktivitäten geprägt sind. Ein besonderes Augenmerk wird
dabei auf die zunehmende Verknüpfung von Geschlechterpolitik mit Fragen der
Integration und damit einhergehende Symbolpolitiken gelegt.

17.30-18.00
30 Jahre die Juristinnen: Laudatio im Gespräch

mit Erika Furgler, Rechtsanwältin, erste Obfrau des ehemaligen Vereins österreichischer
Juristinnen und Barbara Steiner, Rechtsanwältin, Vorsitzende des Vereins DIE JURISTINNEN

18.00-18.30
Diskussion


18.30
Fingerfood

die Gaumenfreundinnen Bio Catering

20.00-20.30
Konzert

Sag Nicht Tussi Zu Mir!
Susan Blanarik – voc, git, p
Kerstin Strahammer - voc, git, p, cajon
Amelie Fuchs - b

ab 20.30
Auflegerei mit Raver Resi


03.00
Ende der Veranstaltung