Digitale Wirtschaft – digitales Recht

In dem Maße, in dem sich menschliche Interaktionen, Vermögensgüter und wirtschaftlich relevante Transaktionen von der analogen in die digitale Welt verlagern und analoge und digitale Welt ineinander verfließen, ist auch das Recht gefordert. Die Rechtsordnung muss in der Lage sein, neu auftretende Rechtsprobleme zu lösen und steht in der Verantwor-tung, auch in der digitalen Zukunft für Rechtssicherheit und ein lebenswertes Leben der Bürger*innen zu sorgen. Rechtsfragen betreffend Vertragsmodelle der Sharing Economy, Smart contracts, 3-D-Printing, Datenwirtschaft, Internet der Dinge, künstliche Intelligenz und Robotik, soziale Medien und Persönlichkeitsrechte, Immaterialgüterrecht, Crowdworking, Cybercrime, neue Anforderungen an das Steuerrecht, Wissensorganisation in Unternehmen sowie die von der Europäischen Kommission zu den prioritären Aufgaben erklärte Verwirklichung des digitalen Binnenmarkts einschließlich kartellrechtlicher Fragen sind Herausforderungen, die die Zukunft bestimmen und die sowohl de lege lata als auch de lege ferenda unter Berücksichtigung der europäischen und internationalen Ent-wicklungen grundlegend neu bearbeitet werden müssen. Dazu kommt, dass sich die Digitalisierung auch auf die Strukturierung des Rechts und seine Erscheinungsformen auswirkt, was wiederum Einfluss auf das Rechtsdenken hat. Für all diese Aspekte gilt, dass sich die Forschungsfragen in fächerübergreifenden Zusammenhängen stellen und interdisziplinär gelöst werden müssen.

Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts "Digitale Wirtschaft – digitales Recht" unterstützt die Rechtswissenschaftliche Fakultät den österreichischen und europäischen Gesetzgeber sowie internationale Organisationen bei der Entwicklung von rechtlichen Rahmenbedingungen für die digitale Wirtschaft. Mit der wissenschaftlichen Bearbeitung komplexer Rechtsfragen im Zusammenhang mit digitalen Entwicklungen trägt die Rechtswissenschaftliche Fakultät aktiv zur Schaffung eines Rechtsrahmens bei, der sowohl Innovation und wirtschaftliches Wachstum fördert als auch die Rechte und Interessen des Einzelnen schützt. In den kommenden Jahren soll die enge Zusammenarbeit mit Regierungen, Internationalen Organisationen, NGOs und anderen Akteuren weiter vertieft werden, um Lösungen für die Herausforderungen zu finden, die die digitale Wirtschaft mit sich bringen. Außerdem soll die internationale Vernetzung durch zahlreiche Kontakte zu ausländischen Einrichtungen, wie zum Beispiel die Kooperation mit dem European Law Institute, genützt werden, um den Einfluss wissenschaftlicher Erkenntnisse im Bereich des digitalen Rechts auf die Regulierungstätigkeit zu fördern.

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